"Ich kenne keine industrielle Gesellschaft, in der die Frauen den Männern ökonomisch gleichgestellt sind." Für Illich ergibt sich die Diskriminierung der Frau, der ökonomische Sexismus, weder aus "natürlichen" noch aus "kulturellen" Bedingungen. Vielmehr datiert der Anfang der ökonomischen Sklaverei mit dem Beginn der modernen Industriegesellschaft, in der Frauen und Männer zu etwas historisch völlig Neuem wurden: zu geschlechtslosen Wesen - was jedoch keineswegs zu mehr Gleichheit zwischen den Geschlechtern geführt hat. "Genus" will damit auch eine historisch begründete Kritik an einem illusionären Begriff von Gleichheit sein, wie er allen Entwürfen politischer Emanzipation zugrunde liegt.
Ich kenne keine industrielle Gesellschaft, in der die Frauen den Männern
ökonomisch gleichgestellt sind. Für Illich ergibt sich die Diskriminierung
der Frau, der ökonomische Sexismus, weder aus "natürlichen" noch aus "kulturellen"
Bedingungen. Vielmehr datiert der Anfang der ökonomischen Sklaverei mit
dem Beginn der modernen Industriegesellschaft, in der Frauen und Männer
zu etwas historisch völlig Neuem wurden: zu geschlechtslosen Wesen - was
jedoch keineswegs zu mehr Gleichheit zwischen den Geschlechtern geführt
hat. "Genus" will damit auch eine historisch begründete Kritik an einem
illusionären Begriff von Gleichheit sein, wie er allen Entwürfen politischer
Emanzipation zugrunde liegt.