Der Kratzer auf der Platte, der das Lied bei jeder Umdrehung knackend unterbrach, störte ihn nicht mehr, im Gegenteil, das Geräusch war schon Teil des Liedes geworden, das Simon durch die nächsten Monate begleiten würde. Nord. Nord. Das Lied gab die Richtung vor. Doch es sollte nach Süden gehen. Simons Sehnsucht nach dem imaginären roten Kontinent
Uganda wuchs von Tag zu Tag. Uganda war, so spürte es Simon, eine neue Dimension, Ausdruck von etwas noch nie da Gewesenem, noch Unerlebtem, völlig Rätselhaftem. Und doch hatte er eine gefühlsmäßige Idee, als ginge es auch um Wiederentdeckung, den Rest einer uralten wohltuenden Schwingung. Gitte und Simon lernen sich während ihres Studiums
kennen. Aus den ersten intensiven Begegnungen entwickelt sich eine von Turbulenzen, Eifersucht und Konkurrenz geprägte Beziehung, die schließlich in Chaos und Tod einerseits, in Individuation andererseits mündet. Während sich bei Gitte der weitere Lebensweg schwierig gestaltet und schließlich in den Abgrund führt, nimmt Simon die in der Krise angestoßenen Themen auf und entwickelt sich unterstützt durch die Psychoanalyse weiter. Über Jahre hält das Fundament, doch dann bricht der Boden wieder weg.