Wie hat sich die russische Gesellschaft seit Februar 2022 gewandelt? In Einzelessays zeichnet Autor und Journalist Alexander Estis nach, wie das Land zunehmend von Militarismus, Autoritarismus und faschistoider Ideologie beherrscht wird: Kriegsverbrechen, imperiale Gewalt, repressive Gesetze und Willkürjustiz prägen die Agenda, während vereinzelte Widerstandsversuche brutal sanktioniert werden und wirkungslos bleiben. Der öffentliche Diskurs changiert zwischen propagandistischer Hetze, kremltreuer Kultur, indoktrinativer Bildung, Normalisierung des Grauens, Konformismus und Indifferenz. Solche Entwicklungen beruhen nicht zuletzt auf kulturhistorischen Kontinuitäten und soziokulturellen Untiefen, die Estis mit scharfer Feder und in publizistischer Prägnanz offenlegt.