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Lewis Trondheim, Jahrgang 1964, heißt eigentlich
%§-§!@&$*. (Da er aber seine ganze Kindheit hindurch Opfer blöder Wortspiele wurde, beschloss er irgendwann, sich ein Pseudonym zuzulegen: "Als Nachnamen wollte ich einen Städtenamen, aber Lewis Bordeaux oder Lewis Toulouse klang nicht so gut. Da fiel mir diese Stadt ein, Trondheim... Vielleicht veröffentliche ich irgendwann ein Album unter meinem richtigen Namen, um unerkannt zu bleiben."
Nach ereignislosen Kinderjahren in Fontainebleau, einer Schulzeit, die er selbst als Larvenstadium bezeichnet ("Ich habe mich wie Gemüse gefühlt. Und Gemüse macht normalerweise nicht besonders viel. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte."), und dem Abitur folgten ein Jahr bei der Armee, das er in Deutschland abdiente, und drei Jahre an einer Werbefachschule. Da er unbedingt zeichnen wollte, es aber nach eigenem Bekunden nicht mal für Knollennasen reichte, suchte er nach einer Methode, "dieses Hindernis zu umgehen", und fand eine zumindest vorläufige Lösung: Aus zwölf klitzekleinen Zeichnungen, die alle dasselbe Monster mit leicht variierter Mimik zeigen, machte er durch Vergrößerung und das Hinzufügen von Sprechblasen einen täuschend echten Comic. Da diesem Verfahren jedoch naturgemäß Grenzen gesetzt sind, erfand er Lapinot, zu deutsch: Herrn Hase. Dessen erstes Abenteuer ("Lapinot et les Carottes de Patagonie", unschwer zu identifizieren als "Herr Hase und die Mohrrüben von Patagonien") umfasste noch 500 Seiten. Inzwischen hat sich Trondheim gemäßigt und begnügt sich mit den üblichen 46 Seiten pro Abenteuer - und auch auf denen bringt er jede Menge schön schräge Einfälle unter, wobei Herr Hase und seine Gefährten jedesmal an einen anderen Schauplatz, in eine andere Epoche und ein anderes Genre wechseln. Seit dem Herbst 1998 begeistern die skurrilen Abenteuer einer (nicht immer) kleinen Fliege Trondheims die deutsche Fangemeinde: Das Büchlein "La Mouche", das ganz ohne Worte auskommt, ist in Dirk Rehms Berliner Verlag Reprodukt unter dem Titel "Die Fliege" veröffentlicht worden. Von dieser Figur ist bereits eine Zeichentrick-Verfilmung produziert worden, die 1999 im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und in Deutschland von Zeit zu Zeit in der "Sendung mit der Maus" und im "Käpt''n Blaubär Club" zu sehen sind. 1999 erschienen folgende Titel: "Approximate Continuum Comics" (bei Reprodukt) sowie neue Abenteuer mit "Herrn Hase" (bei CARLSEN COMICS), im Jahr 2000 brachte CARLSEN COMICS die liebevoll erzählten Kindercomics "Monströse Geschichten", "Monströser Truthahn" und die zauberhaft illustrierte Bildergeschichte "Hallo, kleiner Weihnachtsmann" (zusammen mit Thierry Robin) heraus.
Fabrice Tarrin wurde 1971 in Neuilly geboren. Er studierte Kunst an der École Estienne in Paris und arbeitete danach im Atelier Nawak und im Atelier de Vosges. Er begann seine professionelle Karriere als Zeichner beim Spirou-Magazin im Jahr 1991, wo er diverse Einseiter und Kurzgeschichten zeichnete. Sein erstes Album war "Les Aventures de Monsieur Tuetout" in Zusammenarbeit mit Fred Neidhardt, das 1997 bei Soleil erschien. Später assistierte er Lewis Trondheim bei der Entwicklung der Animationsfilme, die auf den Geschichten "La Mouche" und "Jack et Marcel" beruhen. Zusammen mit Tronchet erdachte er die Figur Violine, ein mysteriöses Mädchen mit violetten Augen. Die Serie dazu begann 2001 im Spirou-Magazin. 2007 erfolgte mit dem Spirou-Spezial-Album "Die Gruft derer von Rummelsdorf" sein Durchbruch im Spirou-Universum.
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