»Was macht eigentlich das Unterschichtskind auf dem Roten Teppich?«, fragt eine Besucherin auf dem Münchner Filmfest in meine Richtung. Ja, was macht sie da?
Sie ist auf einer Mission. Die Tussi suggeriert durch ihre Erscheinung ein grenzüberschreitendes Begehren. Es geht um Kitsch, Glamour, Trash, es geht um Camp. Es geht um Körper, Identitäten. Es geht um Strass, um Klasse und um künstliche Fingernägel.
PLEASURE ist eine atemberaubend eloquente Tour de Force durch die Luxus-Triade Schlaf (meterlange Hotelbett-Laken!), Nahrung (Schlemmermaus!) und Kleidung (Dior, aber fake!). Anhand von aufschlussreichen Anekdoten aus der Kunstwelt stellt Jovana Reisinger die verdeckten Normen eines vermeintlich liberalen Milieus, bricht eine Lanze für den Kitsch, für die Völlerei und das Rumliegen. Das Bekenntnis zu PLEASURE ist nicht nur ein politisches Signal, sondern auch ein Weg zu individueller Freiheit.
»Jovana Reisingers Erkundungen beweisen, dass der Kontinent der weiblichen Lust schon lange nicht mehr dunkel ist. Vielmehr beschreibt sie höchst amüsant und intelligent das feministische Lebensgefühl einer neuen Generation, die sich ein Recht auf Widersprüche vorbehält.« Katja Eichinger
Meine Jugend wurde vom großen Wunsch beherrscht, die eigenen Zeichen abzulegen. Die Scham loszuwerden. Meine Zwanziger vergingen im fein säuberlichen Vertuschen meiner sozialen Herkunft, nur um sie jetzt, in den Dreißigern, wieder stolz vor mir herzutragen. Jetzt, wo der Bruch groß genug scheint und die Fallhöhe beseitigt. Jetzt, wo die Geschichte gut ausgegangen ist. Zumindest vorerst.
»Jovana Reisingers Erkundungen beweisen, dass der Kontinent der weiblichen Lust schon lange nicht mehr dunkel ist.« KATJA EICHINGER
»Eine provokante, scharfsinnige, herrlich kuriose Suche nach dem Politischen im Luxus. Gelacht, wieder gelacht, gestaunt. Jovana Reisinger hat mich gepleasured.« MAREIKE FALLWICKL
»Kolumnistin, Künstlerin, Selbstdarstellerin - Jovana Reisinger scheint alles zu können. Jetzt hat sie ein Manifest für den Glamour und die Lust vorgelegt, das politischer kaum sein könnte.«