Über die Grenze zwischen subjektiver Lust, sexueller Identität & gesellschaftlicher Norm. In sechs literarischen Essays und einem Gespräch mit Lynn Takeo Musiol untersucht Evan Tepest unser Begehren und fragt, wo die Grenze zwischen subjektiver Lust, sexueller Identität und gesellschaftlicher Norm verläuft. Von Pornhub bis zu Erika Lust, von katholischem Kink bis hin zur Frage nach queerer Scham öffnen ihre Texte ein Kaleidoskop aus intimen Betrachtungen und kritischen Auseinandersetzungen.
Evan Tepest interessiert sich dabei vor allem dafür, wie unsere Sprache, wie unsere eigenen Erzählungen von uns selbst Machtstrukturen nicht nur reproduzieren, sondern erst herstellen. So erhalten wir in einem suchenden, tastenden Text eine Idee davon, wie sexuelle Hierarchien sich im Privaten auflösen ließen: In dem titelgebenden Essay >Power Bottom< wird so deutlich, dass Selbstzuschreibungen wie »Top« und »Bottom« letztlich kein starres Gefüge für die eigene Lust bieten können. Und in »Sie ist ein Touchdown ins Herz: Eine dykedoggische Enzyklopädie« imaginieren Lynn Takeo Musiol und Evan Tepest gleich eine ganze lesbische Parallelwelt.
Am Ende stehen die Fragen: Gibt es so etwas wie sexuelle Identität überhaupt? Und wann wird Sprache zu Sex?