"Oh was für eine herrliche Sache ist doch diese Perspektive!" (Paolo Uccello)
Die brillante Darstellung der perspektivischen Illusionen ihrer so ästhetisch konstruierten Bildräume ist dabei der Türöffner in jene faszinierenden Parallelwelten, deren einladender Anziehungskraft man nur schwer widerstehen kann. Mit großzügiger Stringenz legt Dorothee Liebscher die Kompositionen an, wobei ihre zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit fluktuierende Malerei auf menschliche Figuren verzichtet.
Von gestalterischer Intelligenz geprägt ist das Prinzip der Künstlerin, die mit der Neugier der Betrachterinnen umzugehen weiß, denn von Liebschers brillanter Technik sollte man sich nicht täuschen lassen. Gerade aufgrund der so überzeugend dargebrachten Perspektive wirkt der Bruch mit der Realität umso faszinierender. So scheint nämlich ihr visionärer Blick, bei allem Feingefühl und Verständnis für das Vergangene, mit stillem Optimismus stets auch in die Zukunft gewandt. Von dieser geben ihre Bilder bereits in der Gegenwart eine optische Ahnung.
(Teresa Bischoff)