Erinnerungen einer der großen Aktivistinnen unserer Zeit
Aufgewachsen in den Bergwäldern des Himalayas im nördlichen Indien, hatte Vandana Shiva von Kindesbeinen an eine intensive Beziehung zur Natur und erlebte schon früh die Bedrohung ihrer Wälder durch Raubbau. Sie entschied sich für ein Studium der Quantenphysik und promovierte in Kanada. Sie war in Indien in der Atomforschung involviert, musste aber bald die dunkle Seite dieser Wissenschaft kennenlernen. Das veranlasste sie, stärker die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergründe zu erforschen und sich mit den Lehren Mahatma Gandhis zu befassen.
Dies tat sie sehr gründlich, und bereits 1981 wurde sie als Sachverständige vom Umweltministerium gehört. 1984 bei einer großen Dürre wurde ihr klar, dass die Gewalt der Grünen Revolution die Natur und die mit ihr im Einklang arbeitenden Bauern zerstörte. Ihr Widerstand erschöpfte sich nicht im Protest gegen etwas, sondern führte zu Gründung einer
Samenbank, die zum Beispiel 3000 Reissorten rettet. Nicht nur wurde das Saatgut kostenlos abgegeben, ihre »Earth University« bildete auch mehr als 100.000 Bauern im biologischen Landbau aus.
1993 erhielt sie den »Right Livelihood Award« (gemeinhin Alternativer Nobelpreis genannt), und sie war weltweit unterwegs, um für ihre Anliegen zu werben: so bei der UNO und der FAO, im Schumacher College, auf Protestmärschen gegen Gentechnik. Sie ist Autorin von mehr als 25 Büchern und bis heute eine gefragte Vortragsrednerin und Interviewpartnerin - und für viele Leitfigur und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Ihr gesamtes Lebenswerk ist von einer tiefen Liebe zum Leben und zur Freiheit durchdrungen. Es ist diese Liebe, die sie anspornt, all das zu verteidigen, was von Unfreiheit bedroht ist - Wälder, Flüsse, Saatgut, Boden, Biodiversität und auch die Menschen, die davon leben. Zusammen mit der quantenphysikalischen Erkenntnis, dass alles miteinander verbunden, alles eins ist, weiß sie Herz und Intellekt zu einer unschlagbaren Waffe im Kampf für das Leben zu vereinen.
Vandana Shiva in einem Interview, April 2021: »Alles, woran ich arbeite, entspringt meinem Innersten, meiner Liebe zum Leben und meiner Liebe zur Freiheit, was auch immer es sein mag: ob es der Schutz der Wälder oder des Saatguts ist oder das Zusammensein mit meinen Schwestern, den Bäuerinnen, deren Land und Boden es zu verteidigen gilt. Es geht darum, das Leben im Geist der Liebe zu verteidigen und die Freiheit im Geist des Widerstands gegen die Unfreiheit.«
Seit mehr als 35 Jahren ist Vandana Shiva eine der wichtigen Stimmen in der Welt, wenn es darum geht, die kleinbäuerlichen Betriebe und damit die Ernährungssouveränität zu erhalten, das Saatgut vor der Vereinnahmung durch Konzerne zu bewahren und die Rechte der Frauen ebenso zu verteidigen wie die unveräußerlichen Rechte der Erdgemeinschaft aller Lebewesen.
In diesem Buch beschreibt sie ihren Weg von der akademischen Quantenphysik zu ihren eigentlichen »Professorinnen« ¿ den Frauen der Chipko-Bewegung zur Bewahrung ihrer Wälder ¿ , die sie die Ökologie lehrten und in die vorderste Front im Kampf gegen die Übermacht des großen Geldes führten.
»Dieses brillante und tief bewegende Buch empfehle ich von ganzem Herzen.«
Fritjof Capra, Autor von Das Tao der Physik
»Dieses Buch ist ein Zeugnis für die großartige Arbeit, die Vandana Shiva für die Ernährungs- und Umweltbewegung geleistet hat.«
Carlo Petrini, Gründer von Slow Food
»Die Optimistin Dr. Shiva lebt ein gutes Beispiel vor. Die Lektüre dieses Buches wird Ihnen den Blick für die tieferen Ursachen der Probleme öffnen, in die wir durch die Handlungen einiger weniger hineingetrieben wurden, und Ihnen Hoffnung und Mut geben, die Abwärtsspirale umzukehren.«
Hans R. Herren, Gründer und Präsident der Stiftung Biovision