Im Spiegel und auch Zerrspiegel der Erinnerung eines Siebzigjährigen entrollt sich das zeitlose Drama von erotischer Anziehung und gesellschaftlichen Zwängen, von Liebe, Ehe, Treuebruch. Es geht um die Geschichte dreier Paare, die im Zusammenhang mit einem Hausbau in gefährliche (wahlverwandtschaftliche) Nähe zueinander geraten und in die der erzählende Protagonist sich noch immer verstrickt weiß, obschon inzwischen dreißig Jahre vergangen sind. Weil Erinnerungen daran sich immer wieder störend in seine Gegenwart einmischen, hat er den Entschluss gefasst, schreibend Rechenschaft darüber abzulegen. Denn als Betriebsökonom und erfolgreicher Immobilienmakler ist er es gewohnt, unliebsame Vorgänge kurzerhand dadurch zu erledigen, dass er sie bilanziert und archiviert. Doch diesmal versagt diese Lebensstrategie.
Im zweiten Teil des Romans wird die Weise, wie der Ehemann, Familienvater und Bauherr die Dinge darstellt, von weiblicher Seite her relativiert. Dem Leser bleibt es überlassen, die beiden Ansichten gegeneinander abzuwägen und selber Bilanz zu ziehen.