Bevölkerungsvorausberechnungen liefern Informationen über die zukünftige Entwicklung des Umfangs und der Altersstruktur der Bevölkerung. Ihre Ergebnisse sind für eine Reihe von Bereichen von Bedeutung, beispielsweise für das Bildungs-, das Gesundheits- und das Pflegewesen sowie die sozialen Sicherungssysteme.
Die Basis solcher Berechnungen bildet die Modellierung der drei Komponenten Fertilität, Migration und Mortalität. In dieser Arbeit werden entsprechende (stochastische) Ansätze vorgelegt: u. a. ein auf dem Modell von Bomsdorf/Trimborn (1992) basierender Ansatz zur stochastischen Modellierung der Mortalität, ein auf der Betaverteilung beruhender Ansatz zur stochastischen Modellierung der altersspezifischen (standardisierten) Fertilitätsraten und ein stochastischer Ansatz zur Modellierung der alters- und geschlechtsspezifischen Wanderungsdifferenzen.
Die dargestellten Ansätze bzw. Modelle werden mit Hilfe der Kohorten-Komponenten-Methode verbunden, um Bevölkerungsvorausberechnungen für Deutschland vorzunehmen. Insbesondere werden klassische deterministische Variantenrechnungen durch Sensitivitätsanalysen ergänzt bzw. erweitert, außerdem stochastische Bevölkerungsvorausberechnungen durchgeführt. Es folgen deterministische Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung deutscher Großstädte: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Dortmund, Hannover, Leipzig und Dresden.
Schließlich werden Auswirkungen der demografischen Entwicklungen auf die Bewertung eines Mortalitätsderivats und einer Todesfallversicherung, auf den Anteil der Geburten mit Down-Syndrom bzw. die Totgeburten sowie auf die Anzahl der Einzuschulenden und die Anzahl der Pflegebedürftigen aufgezeigt und analysiert.