¿Der Friede Abrahams", als eine ¿musikalische Erzählung für Chor und Orgel," ist hiermit in deutscher Sprache vorgelegt. Eine revidierte englische Ausgabe wird in Kürze erscheinen. Das Musikstück schwebt so etwa zwischen einem Volks-Oratorium und einem antiken Epos. Die Abraham Persönlichkeit mag beinahe viertausend Jahre alt sein, und die ersten Sätze von Erzählern dürften vor etwa dreitausend Jahren niedergeschrieben worden sein. Die Abraham Geschichten erlauben einen Blick in eine Übergangsphase der menschlichen Entwicklung, nämlich in den Übergang aus der einfachen Domestizierung zur Überdomestizierung oder Zivilisation hin. Die Probleme der ersten Zivilisationen stammten noch aus dem Jägertum und wurden abgeleitet vom Töten und Schlachten der Tiere. Alte Schuldkomplexe wurden aber später bei der Domestizierung von Pflanzen und Tieren aufgesteigert. Die Versklavung von Tieren zur Arbeit wurde bis hin zur Versklavung von Menschen weitergeführt. Den Rechtfertigungsriten der Steinzeitjäger folgten feierliche Schlachtopfer aus domestizierten Herden. Solche Opferriten wurden demnächst auf geraubte Herden, sowie als auch auf Menschenopfer aus den Reihen von überfallenen Eigentümern hin erweitert. Der Abraham Epos illustriert das tragische Eigentumsrecht über Familienmitglieder und berichtet sodann auch über die göttliche Abschaffung des Menschenopfers. Als dann kultisch gerechtfertigte Menschenopfer weniger wurden, erweiterten sich die Kriege mit seculären Schlachten. Die Abraham Geschichte vermittelte ein göttliches Halt Signal für kultische Menschenopfer. Folgedessen präsentiert sich unser musikalisches Werk dann als ein Seufzer um die biblische und koranische Erzählungen welche, zum Leidwesen der Menschheit, heute mehr zum Blutvergie¿en als zum Friedenschaffen aufgeführt werden. Auf den göttlichen Haltschrei vom Himmel, welchen der Hirte Abraham vernahm, folgt nun hier ein irdischer Seufzer. Doch um schöner gehört zu werden soll dieser Seufzer als ein Musikstück dargeboten werden.