Anton Stövers Ehe ist zerbrochen, seine Affären sind vorbei, als Wissenschaftler ist er in der Sackgasse. Er will in Rom über Antonio Gramsci, die prägende Gestalt des italienischen Kommunismus, forschen. Dort begegnet er einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Währenddessen beschäftigt er sich weiter mit der Vergangenheit: Der gebrechliche, fieberkranke Gramsci erholt sich in einem sowjetischen Sanatorium. Er soll Italien vor der Machtübernahme durch Mussolini bewahren, doch stattdessen verliebt er sich in eine russische Genossin. Nora Bossong erzählt mit feinem Sinn für das Absurde vom Konflikt zwischen den großen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine große Sache.
"Dass der Journalist, Politiker und Philosoph allen Widrigkeiten zum Trotz auch ein großer Liebender war, zeigt Nora Bossong auf ebenso originelle wie berührende Weise. Der Roman als Ganzes vollzieht eine sinnliche Annäherung an den überragenden Theoretiker und blendet dazu immer wieder in vollendeter personaler Erzählweise in Gramscis Kindheit und Jugend zurück." Kathrin Hillgruber, Frankfurter Rundschau, 12.01.16
"Da sage keiner mehr, dass sich die deutschsprachige Literatur allein mit ausladenden Generationensagas oder tiefschürfenden Liebesdramen befasse und die großen politischen und ideologischen Debatten scheue. ... Nora Bossong gelingt es, die theroretischen und politischen Diskussionen jener Jahrzehnte plausibel zu machen, ohne in einen dozierenden Ton zu verfallen." Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung, 09.01.16
"Sie erzählt das Leben dieser kommunistischen Ikone in einer flirrend-sinnlichen, mitunter sogar fiebrig scheinenden Prosa." Oliver Pfohlmann, Der Tagesspiegel, 08.11.15
"Intelligent verknüpft Schriftstellerin Nora Bossong die Geschichten zweier Männer miteinander, die zugleich getrieben und gelähmt werden von großen Gefühlen und noch größeren Idealen. Das schmückt sie mit starken Beschreibungen und einer herrlich frischen Sprache." Astrid Benölken, Süddeutsche Zeitung, 22.10.15
"Ein Wissenschafts- und Politkrimi, zwei tragische, über ein halbes Jahrhundert hinweg verschlungene Liebesgeschichten und das eindringliche, präzise Porträt eines Philosophen, dessen Konzept einer für alles Fremde offene Zivilgesellschaft bestürzend aktuell ist: Gramsci, dessen Schriften erst 1991 in einer verlässlichen Ausgabe auf Deutsch erschienen, ist hier neu zu entdecken." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.15
"Nora Bossong, die mit ihren 33 Jahren bereits eine so auffallend versierte Lyrikerin und Romanautorin ist, absolviert die Gegenüberstellung ihrer beiden Helden mit Leichtigkeit und Charme." Katrin Hillgruber, Bayern 2 Diwan, 12.09.15
"Ein kluger wie leidenschaftlicher Roman über den marxistischen Denker und Politiker Antonio Gramsci. ... Ein Buch, das einen ganz in seinen Bann zieht. Dessen Lektüre fasziniert, weil hier mit großer Schlagfertigkeit, ohne jeden falschen nostalgischen Ton davon erzählt wird, wie heftig der Kampf um politische Überzeugungen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in Europa tobte." Simon Strauß, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 06.09.15