Im Grunde kann sich der 25-jährige Antoine nicht beklagen: Er ist ein Nachfahre der burmesischen Entdeckerin Europas, bezahlt seit Monaten keine Miete, weil der Hauseigentümer an Alzheimer leidet, und sein bester Freund, der nur in Versen spricht, leuchtet im Dunkeln. Antoines Problem jedoch ist ernst: Er ist einfach zu intelligent. Um diesem Zustand abzuhelfen, beschließt er, aktiv den Verstand zu verlieren.
Dieses Ziel glaubt Antoine durch kompromisslose Anpassung an seine Umwelt zu erreichen: Er verbannt alle Bücher aus seiner Wohnung, kleidet sich neu ein, meldet sich im Fitnessstudio an und beginnt gar zu arbeiten.
Martin Page erzählt einen kleinen Bildungsroman verkehrtherum. Ohne Larmoyanz, leichtfüßig und geistreich begleitet er seinen Antoine-Candide auf der Suche nach dem Sinn des Lebens durch die moderne Welt.
Froh zu sein bedarf es wenig, sofern man es schafft, vor den Übeln der Welt die Augen zu verschließen. So denkt zumindest Antoine und nimmt sich vor, aktiv den Verstand zu verlieren.
Wie ein kleiner Bruder der fabelhaften Amélie stolpert der junge Antoine auf der Suche nach dem Glück durch Paris. Er hat einen Freund, der aufgrund falscher Arznei im Dunkeln leuchtet, eine lesbische Freundin, die Achterbahn fährt, um schwanger zu werden, sowie einen Vermieter, der an Alzheimer leidet und daher keine Miete mehr eintreibt.
Eigentlich könnte Antoine zufrieden sein, doch er ist einfach zu klug. Das soll sich ändern: Antoine will nicht mehr denken, und daher versucht er zunächst, Alkoholiker zu werden, dann, sich umzubringen, und schließlich, so zu werden wie alle ?
In 25 Sprachen wurde der satirische Erstling von Martin Page seit seinem Erscheinen übersetzt. Ein »Kultroman«, dessen Leichtfüßigkeit und geistreicher Witz sehr angenehm aus der französischen Literaturlandschaft hervorstechen.