Unter dem Titel Ästhetik des Voyeur konzentriert sich der Sammelband auf ein ebenso aktuelles wie facettenreiches Thema, das in einer interdisziplinären und intermedialen Perspektive behandelt wird. Es geht darum, die Schaulust in ihrer ästhetischen Bedeutung zu erfassen, als kreatives Potential, das in verschiedenen Künsten und Medien eine wesentliche Rolle spielt. Die Beiträge des Sammelbandes, dem zwei Kolloquien der Universitäten Siegen und Orléans zu Grunde liegen, beziehen sich auf literarische Texte, Werke der bildenden Kunst, der Fotografie und des Films. Im Mittelpunkt stehen - in einer Kombination von Literatur, Kunst, Psychoanalyse und Gender Studies - Probleme der ästhetischen Wahrnehmung, der Theorie des Blicks, der Sinnlichkeit, Synästhesie und Erotik. Deutlich wird dabei der Zusammenhang zwischen der Darstellung und Reflexion der Schaulust in künstlerischen Werken und in aktuellen medientheoretischen Überlegungen.